Sonntag, 16. Juni 2013

die guten Ratschläge

Wer wie ich aus einer christliche geprägten Vergangenheit kommt, der wird sich in solch einem
Angleichungsprozeß unmittelbar mit einigen Personen auseinandersetzen ( müssen?), die es zwar gut meinen, aber keinerlei Ahnung haben, von was sie reden. Man kann es ihnen allerdings auch nicht übel nehmen, da sie sich in einer solch eigenen Welt befinden, in der das, was mit mir - oder Personen die wie ich fühlen - nicht stattfinden DARF. Ich schrieb heute einige Zeilen in einer Email, die ich hier einfügen möchte:

Bitte sehe davon ab, mich zu etwas bewegen zu wollen, was ich nicht möchte. In meinem tiefsten Inneren wurde eine Entscheidung getroffen, die mehr als lange überfällig war. Warum diese Geschehnisse in der Schöpfung stattfinden, weiß ich nicht, und genau so wenig weiss es jemand anderes. Es ist einfach, wie es ist. Inbesondere religiöse Gruppierungen hinterlassen bei mir den Eindruck dass sie weder verstehen, was mit jemandem wie mir geschieht, noch dass sie es verstehen wollen, weil das religiöse Weltbild dann so nicht mehr haltbar ist und viele andere Bereiche auf einmal nicht mehr so einfache Antworten für Entscheidungen parat haben, wie bisher. 

Das zulassen und lieben der Andersartigkeit in der menschlichen Schöpfung hat im religiösen Bereich meines Erachtens noch großen Nachholbedarf - wohl auch deswegen, weil einige religiöse Menschen sich Zwänge über Regeln und Moralvorstellungen auferlegen müssen - oder ihnen diese auferlegt wurden, die ihnen verbieten, ihr eigenes Leben wirklich in Fülle, in ihrer Kraft und ihren Möglichkeiten und Begabungen gemäß, zu leben. Sonst hätten sie die Größe und Liebe andere Personen ihren Weg finden zu lassen, ohne ihren eigenen Lebensentwurf als einengend oder beschränkend empfinden zu müssen.
Lustigerweise spricht die Religion immer von der Einzigartigkeit jedes Teils der Schöpfung, um dann vorzugeben, wie dies Einzigartigkeit auszusehen hat. Das störte mich immer schon an den Auslegungen religiöser Gruppen, aber heute mehr denn je, und deswegen fällt es mir schwer, Menschen, die dieser Sichtweise verpflichtet sind, etwas abzugewinnen. 
Die Liebe der Schöpfung und des Schöpfers gilt in ganz besonderem Maße auch für uns. Wir
lebten jahrelang in einer verquerten Welt, die es uns verweigerte, unsere Begabungen, Talente und Gefühle so zu leben, dass sie unserem Wesen und unserer Bestimmung entspricht. Ich
empfinde einerseits eine enorme, riesengroße Trauer, über all diese verlorenen Jahre meines Frauseins, andereseits bin ich unendlich dankbar und froh darüber, die Notwendigkeit dieses Schritts erkannt und ihn gewagt zu haben.


Wo immer ihr seid, wie immer ihr euch auch fühlt, ihr seid nicht allein.
Greif dir dein Leben und lass es nicht mehr los!! Danke an UDO und sein Panikorchester

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